Unsere Themen aus dem Stadtteil
Gemeinsamer Austausch mit der Polizei
Bürgervereinssitzung gemeinsam mit der Polizei
Die Bürgervereinssitzung am 24.09.2025 war eine besondere Sitzung. Das Thema „Sicherheit und Ordnung im Stadtteil Röthenbach“ stand zur Diskussion. Zuständig für Nürnberg-Röthenbach ist die Polizeiinspektion West, so dass man sich im Vorfeld an diese Behörde gewandt hatte mit der Bitte zu einem gemeinsamen Austausch vor Ort. Die Antwort von Seiten der Polizei war etwas überraschend, aber auf jeden Fall sehr erfreulich. Sowohl der Leiter der PI West Herr Herold, als auch sein Stellvertreter Herr Dorner-Bornschlegel hatten dem Termin zugesagt. Mit so hochrangigen Vertretern der Polizei hatte der Bürgerverein gar nicht gerechnet. Dieses Signal nutzten viele Mitglieder um im Vorfeld ihre Anliegen, Sorgen und Wünsche anzubringen. Diese wurden dann auch auf der Sitzung thematisiert.
Sicherheit und Sauberkeit am Röthenbacher Einkaufszentrum (REZ)
Von den Polizeivertretern wurde vorerst klargestellt, dass man unterscheiden muss zwischen tatsächlicher Sicherheit und dem für die Menschen im Umfeld des REZ so wichtigen Gefühl der Sicherheit. In den letzten fünf Jahren ist die Kriminalität an dem Ort gesunken. Dies sei vor allem auf die erhöhte Polizeipräsenz zurückzuführen. Es wird nicht nur vorbeigefahren, vielmehr hält die Polizei an und zeigt direkte Präsenz vor Ort. Auch zivile Einsatzkräfte sind im Umfeld des Einkaufszentrums unterwegs. So ist die Anzahl der tatsächlichen Delikte gesunken, das Sicherheitsgefühl aber nicht gestiegen. Beim Gedanken an den östlichen Ausgang der U-Bahn, in Richtung ehemaliges Parkhaus, dürfte so manchen Anwohner*in etwas mulmig sein, da sich der Ort zu einem Treffpunkt entwickelt hat. Gefühlt ist dieser Weg unsicher, tatsächliche Straftaten hat es in der Vergangenheit aber nur in geringem Ausmaß gegeben. Die Polizei wird weiterhin und dauerhaft an ihrer Präsenz festhalten und diese gegebenenfalls ausbauen.
Das Thema Sauberkeit ist bekannt und wird nochmal im Arbeitskreis Sicherheit und Sauberkeit der Stadt Nürnberg thematisiert.
Drogenkonsum / Drogenverkauf
Drogen sind ein Problem in unserer Gesellschaft und somit auch in Nürnberg, aber wie sieht es konkret in Röthenbach aus. Hier wurde von der Polizei klargestellt „Röthenbach ist bei Drogendelikten unterrepräsentiert“. Eine erfreuliche Nachricht, die nicht bedeutet, dass es in Röthenbach kein Problem ist, sondern dass es andere Stadtteile gibt, die massiv damit zu kämpfen haben. Sollte jemand Beobachtungen machen, die unerlaubten Konsum oder sogar Handel mit Drogen vermuten lassen, dann bittet die Polizei um sofortige Mitteilung. Das Thema wird sehr ernst genommen.
Verkehrskontrollen / Parkverstöße
Jeder kennt es, wild Parken, unerlaubtes Parken oder zu schnelles Fahren in Wohngebieten. Es ist ärgerlich und abgestellte LKW und große Firmenfahrzeuge verschönern nicht gerade das Wohngebiet. Hier stellte die Polizei aber auch klar, dass mit den vorhandenen Einsatzkräften Falschparken kein Schwerpunkt werden wird und auch nicht sein kann. Die Bekämpfung von Kriminalität ist wichtiger und muss vorrangig bedient werden. Trotzdem sollen Verkehrsverstöße immer gemeldet werden, da es hierfür eine Einsatzgruppe gibt, die allerdings ein sehr großes Gebiet abdecken muss. Bei vielen Meldungen wird es dann Schwerpunktprüfungen geben.
Elterntaxis vor Schulen
Immer wieder kommt es zu gefährlichen Fahrmanövern und nervigem Kreuz- und Querparken vor Schulen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch völlig unnötig. Hier skizzierte die Polizei verschiedene Lösungsansätze. Ein Weg kann sein eine Straße in eine sogenannte Schulstraße umzudeuten. Solche Straßen sind in der Früh zwischen bestimmten Uhrzeiten mit einem Einfuhrverbot belegt. Somit käme es vor der Schule nicht mehr zum Verkehrschaos. Diese geht aber nicht an allen Schulen, sondern muss immer im Einzelfall geprüft werden. Die morgentliche Präsenz der Polizei vor Schulen, hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Somit bleibt noch das Ansprechen der Eltern. Eventuell schafft man es die Eltern davon zu überzeugen, dass der Sprössling die letzten 200 Meter auch alleine schaffen wird. Eine entsprechende Initiative läuft gerade mit dem Titel "Gemeinsam zur Schule, schafft Sicherheit".
Ruhestörungen im Stadtteil
Immer wieder berichten Bürgerinnen und Bürger von Ruhestörungen im Stadtteil. Dies bekommen aber nur sehr wenige Leute mit, so dass die gefühlte Wahrnehmigung nicht mit der Realität übereinstimmen muss. Auch hier wurden die Vertreter der Polizei recht deutlich. Beispielhaft wurde der Platz der Deutschen Einheit thematisert. Dort gab es im Jahr 2024 gerade mal 6 Meldungen wegen Ruhestörung. Für den gesamten Stadtteil wurde das Problem ebenfalls etwas relativiert, da es auch insgesamt nur sehr wenig Meldungen wegen Ruhestörungen auf öffentlichen Flächen gab. Sollten sowas der Fall sein, bittet die Polzei auch darum mit den lärmverursachenden Menschen erstmal das Gespräch zu suchen, sollte das nicht zielführend sein, kann man sich direkt an die Polizei wenden.
Kriminalität in der Wörnitzstraße
Am Ende der Wörnitzstraße stehen drei Wohnkomplexe in denen vorrangig gefüchtete Menschen aus Syrien und Afghanistan untergebracht sind. Dort kommt es zu Polizeieinsätzen und das Sicherheitsgefühl nimmt an dieser Stelle vermehrt ab. Im Jahr 2023 kam es dort zu 45 Einsätzen, 2024 waren es 47 Einsätze und im Jahr 2025 bisher 26 Einsätze. Die meisten Einsätze waren allerdings wegen Ruhestörungen, aber auch Körperverletzungsdelikte waren dabei. Als problematisch wird der Bereich derzeit nicht betrachtet, aber man beobachtet die Entwicklungen in der Wörnitzstraße weiterhin. Ein Sicherheitsgefühl entsteht dadurch natürlich nicht, aber die derzeitigen Zahlen sind kein Anlass zur Sorge.
Telefonbetrüger / Enkeltrick
Viele Bürgerinnen und Bürger haben Angst vor Telefonbetrüger, gerne wird dabei der Enkeltrick thematisiert. Ein Anrufer / eine Anruferin gibt sich als Kind oder Enkelkind aus und erzählt von einer Notlage für die ganz dringend Geld gebraucht wird. Schnell soll Geld überwiesen werden. Einige, insbesondere ältere Menschen, wollen natürlich helfen und überweisen teilweise mehrere tausend Euro, die dann weg sind. Hier kann die Polizei den Betrug nicht verhindern und später nur sehr schwer aufklären. Sie rät aber dazu, sofort aufzulegen und das Kind / Enkelkind direkt selbst anzurufen und zu fragen, ob die Notlage tatsächlich existiert. Auch soll kein Geld auf ein unbekanntes Konto überwiesen werden, schon gar nicht auf ein Konto im Ausland. Sollte man auf einen Betrug reingefallen sein, dann muss man das unbedingt zur Anzeige bringen. Nur so kann die Polizei die Vorgänge nachverfolgen und statistisch erfassen.
Es wurden noch weitere kleine Anliegen thematisiert.
Herr Herold und Herr Dorner-Bornschlegel machten sich auch die Mühe den Stadtteil Röthenbach etwas einzuordnen gegenüber anderen Stadtteilen im Bereich der PI-West. Problematisch ist lediglich der Bereich Diebstahl, insbesondere Handtaschendiebstahl, da sollten die Bürgerinnen und Bürger besser aufpassen. Abschließendes Fazit lautete aber „Man kann sich glücklich schätzen, in Röthenbach zu wohnen“.
Für die klaren Aussagen und auch für die Zahlen, Daten und Fakten zum Stadtteil bedankte sich der Vorsitzende des Vereins Matthias Ursinus bei den Polizeivertretern in besonderem Maße. Die Sitzung war konstruktiv, vertrauensvoll und hat viele positive Erkenntnisse für die Mitglieder gebracht. Das war so nicht zu erwarten.
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